Arbeitsbedingungen
Ihr Handwerk üben Friseure und Friseurinnen in der Regel in Friseursalons aus, manchmal auch in den Privaträumen der Kunden. Dabei arbeiten sie die meiste Zeit im Stehen, auch mit vorgeneigtem Oberkörper oder vorgestreckten Armen, z.B. beim Auftragen von Färbemitteln oder beim Schneiden besonders langer Haare. Der ständige Umgang mit Wasser und chemischen Präparaten - wie etwa Haarfärbe- und -tönungsmitteln - kann die Haut stark strapazieren. Um Hautreizungen vorzubeugen, tragen sie daher oft Gummihandschuhe. Bei der Haar-, Haut- oder Nagelbehandlung haben Friseure und Friseurinnen direkten Körperkontakt zu ihren Kunden.
Friseure und Friseurinnen arbeiten mit Kollegen auf zum Teil engem Raum zusammen, erledigen ihre Arbeit jedoch eigenverantwortlich. Von Zeitdruck und starkem Kundenandrang lassen sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Für jeden Kunden nehmen sie sich so viel Zeit wie nötig. Denn nur zufriedene Kunden kommen gerne wieder.
Um Kunden korrekt beraten zu können, müssen Friseure und Friseurinnen stets gut über die Inhaltsstoffe der verwendeten Produkte sowie über mögliche Allergierisiken informiert sein. Aber auch über aktuelle Schnitte und Farben sowie neue Pflege- und Stylingprodukte wissen sie Bescheid. Sie lesen Fachmagazine und informieren sich auf Messen über die Frisurentrends der folgenden Saison. Die Vorstellungen ihrer Kunden setzen Friseure und Friseurinnen kreativ um, auch wenn diese nicht ihrem eigenen Geschmack entsprechen.
Sie erkennen den persönlichen Stil eines Kunden und sind in der Lage, eine typgerechte Frisur zu schneiden.
Neben Kreativität ist auch Geduld gefragt, beispielsweise wenn sich ein Kunde nicht entscheiden kann. Bei Bedarf wird nachgeschnitten oder nachgetönt.
Für Abwechslung ist immer gesorgt: Ob Dauerwelle, verschiedenfarbige Strähnchen oder Stufenschnitt, jeder Kunde hat individuelle Wünsche. Während sich einige Kunden auf die Beratung der Friseure und Friseurinnen verlassen, haben andere genaue Vorstellungen von ihrer Wunschfrisur. Nicht immer lassen sich diese Wünsche in die Tat umsetzen, denn nicht jedes Haar eignet sich für jeden Schnitt. Für solche Fälle haben Friseure und Friseurinnen passende Alternativen parat.
Neben fachlichen Themen sprechen sie mit ihren Kunden häufig auch über persönliche Dinge. Taktgefühl und Verschwiegenheit sind dabei selbstverständlich. Besonders wichtig ist überdies ein gepflegtes Erscheinungsbild, auch hinsichtlich Frisur und Make-up, denn sie repräsentieren den Salon vor den Kunden.
In der Regel arbeiten sie an fünf Tagen in der Woche, darunter in der Regel am Samstag. Sie haben dann an einem anderen Tag in der Woche frei. Viele Salons sind z.B. montags geschlossen. Teilzeitarbeit ist in ihrem Beruf sehr verbreitet. Besonders vor Feiertagen oder den Schulferien muss man mit viel Kundschaft und damit ggf. auch mit Überstunden rechnen.
Arbeitsbedingungen im Einzelnen
- Arbeit im Stehen
- Arbeit unter Zwangshaltungen (vorgeneigter Oberkörper, vorgestreckte Arme, z.B. beim Auftragen von Färbemitteln oder Schneiden besonders langer Haare)
- Alleinarbeit
- Kundenkontakt (Kunden beraten und betreuen)
- enger Körperkontakt mit Menschen (Haare waschen, kämmen und schneiden, Kopfhaut massieren)
- Überstunden (bei starkem Kundenandrang vor Fest- und Feiertagen, Samstagsarbeit)